"Leib und Seel" - neue Dauerausstellung im Geisenhausener Museum
Am Freitag den 14.03.2025 präsentierte der Historische Verein Geisenhausen die neue Dauerausstellung mit dem Titel "Leib und Seel" im Geisenhausener Museum. Der zweite Bürgermeister Siegfried Kaschel dankte im Namen der Marktgemeinde den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Museumsteams für ihre Arbeit. "Sammeln, bewahren, forschen, ausstellen und vermitteln, das sind die Ziele eines Museums", so Kaschel in seinem Grußwort. Musikalisch begleitete das Klarinetten-Trio "Dreimal Holz" die Eröffnungsfeier.
Peter Brenninger und Sebastian Schuder, die Vorsitzenden des Historischen Vereins, erklärten, dass es Ihnen bei der Neuausrichtung der Ausstellung um die philosophische Frage der Lebensbewältigung ging: wie gelang es den Menschen im letzten Jahrtausend, während ihres Lebens auf Erden Leib und Seele zusammen zu halten, ohne zu verzweifeln?
Gezeigt werden Objekte aus der Geschichte Geisenhausens. Den archäologischen Schwerpunkt bilden Gefäße und Objekte aus der Zeit des Mittelneolithikums (Münchshöfener Kultur). Viele Funde sind dem privaten Engagement des ehemaligen Lehrers Josef Hager zu verdanken, der von den Geisenhausenern liebevoll "Scherb'n Sepp" genannt wurde. Seiner Arbeit ist eine eigene Vitrine gewidmet. Archäologische Funde in Ringstetten und Eiselsdorf bezeugen, wie die ersten Landwirte in der Gegend zur Zeit der Linienbandkeramik (5500-4900 v. Chr.) und der Münchshöfener Kultur (4500-3900 v. Chr.) lebten.
Die Geschichte der Wallfahrt zu St. Theobald seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert und die bei der Wallfahrtskirche gefundenen Tonkopfvotive sind ein weiteres Highlight der Ausstellung. Dabei handelt es sich um getöpferte Opfergaben von Wallfahrern in Form menschlicher Köpfe. Die Menschen baten mit ihnen beim Heiligen Theobald um Linderung ihrer Kopfschmerzen.
Die Besucherinnen und Besucher erwarten zudem rätselhafte Objekte, deren Geschichten in der Ausstellung entdeckt werden können: eine 150 Jahre alte Tür, Zunftstangen aus dem 16. Jahrhundert, ein Beispiel für erfolgreiche Migration im Jahr 1686, Ziegelpatscher und Mörtelrührerinnen, Ablassbriefe, eine Hexe, Talismane und Fraisenketten, 89 Wunder, ein Dampflokomobil und der Oibadrischl. Was oder wer das ist, wollen die Museumsmacher nur vor Ort verraten!
Zeitgleich mit der neuen Dauerausstellung eröffnet im Nebenraum die Sonderausstellung über die 235 Jahre alte Familiengeschichte der Metzger-Familie Angstl aus Geisenhausen. Mit Fotografien und Zeitdokumenten (von einem Auszug aus dem Grundsteuerkataster von 1815 bis zum letzten Tagebucheintrag über Einnahmen der Metzgerei aus dem Jahr 1962) wird die Familiengeschichte der Angstls über Generationen hinweg nachgezeichnet.
Geöffnet ist das Museum jeden 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei.
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